1. Tag an Bord 01.01.2019 Neujahr die See rauer 3bis 4 Meter Wind bis 6Bof. Bewölkt

Wir sind noch einen Tag von Walvis Bay entfernt, alles schläft, bis auf die Wache der Brücke. Über Nacht hat sich die See vom bezaubernden Tintenblau, zu einem grünlichen Gewässer, wenn auch klar sichtig, ähnlich der Ostsee entwickelt, auf meine Frage wie es dazu kommt, wurde mir berichtet, dass es etwas mit der Beschaffenheit der Untergründe und der Temperaturen des Wassers sowie der sich darin befindlichen Moleküle, Pflanzen etc. zu tun hat. Nun gut, ich fand das Blau schöner.

Gestern Nacht, anfangs von mir unbemerkt, während der Feier, hatte sich vom Schwall im Heck, ein mikrofeiner Seewasserdunst über uns und das Schiff gelegt, der sich auf alles im Heck absetzte und langsam Seewassertropfen bildete welche stetig, von der Deckswand  über uns, nieder tröpfelten. Resultat waren salzige Tropfen die im Haar und der Kleidung, welche langsam eine Salzschicht bildete und anfing zu kleben. Als ich dann ausgeschlafen hatte, war meine Garderobe voll mit weißen Salzflecken und stockig.  Also Waschtag….  ich hatte alle Waschmaschine für mich allein…. HO HO.

Später gab es nicht, ich bin dann auch zeitig wieder zu Bett…

 

  1. Tag an Bord 02.01.2019 ca.19°Cel. grauer Himmel stille See kein Wind

Wir haben um 08.20h Walvis Bay erreicht, am Horizont zeichnet sich zur Landseite ein langer Wüstenstreifen ab, an der Küstenlinie ein etwa zwei Kilometer langer Streifen mit einer dünnen Hausbesiedelung, dazwischen vereinzelt Palmen. Ansonsten, rechts und links soweit das Fernglas reicht, Wüste. Wie ich später erfahren habe nennt sich der Teil Long Beach und ist mit Wochenendhäusern bebaut, wo die jenen, die es sich leisten können, ihre Ferien oder Wochenenden verbringen.

An Steuerbord in etwa 3 Seemeilen entfernt liegt eine Bohrinsel die an einer Seite Rauch in den Himmel ablässt, wir tippen auf Gas. Um uns liegen etwa fünfundzwanzig bis dreißig weitere Schiffe, ob einige davon auch auf eine Hafengenehmigung warten und welche davon zu der Bohrinsel gehören kann ich nicht erkennen. Aber in Richtung Küste mit dem Blick zur Wüste im Hintergrund, liegt eine alte etwa 80 Meter lange, ich vermute drei Mast- Bark vor Anker, Norwegisch beflaggt, mit weißem Freibord ein Anblick wie vor 200 Jahren, es gibt sie noch, die alten Segler, wunderschön…

09/20

Der Anker ist gefallen, an Bord ist die Rede davon, dass wir gegen Mittag in den Hafen einlaufen können. Also warten wir auf den Piloten.

10/20

Es tut sich was, der Anker ist wieder gelichtet aber wir stehen weiterhin vor der Küste. Um 11.30h kam der Pilot an Bord und mit ihm sind auch die Temperaturen innerhalb von einer Stunde auf gut 29°Ce. Gestiegen. Nachts kühl Tags heiß.

Was man von unserer Warteposition nicht so sehen konnte, auch Walvis Bay hat einen Industriehafen. In dem wir dann um 12.30h angelegt haben. Nach dem die Zollbehörden und das Immigration Office durch waren, konnten wir um 15.00h von Bord.

Afrika ! Ja genau so…. Walvis Bay, jedenfalls um den Hafen herum, hat es so etwas von siebziger Jahre Charme in Old Texas Town auf afrikanisch, Flachbauten, sandige Straßen, verruchte Spielcasinos, ein- zwei Barbiere, kleine Stores, ein Plumper, eine Autowerkstatt, ein Angelshop, ein Polizeirevier, eine Poststation, Straßenhändler, ein Internetcafé wo es kein Internet gibt, Bahnschienen, Palmen, einige Banken und natürlich den Hafen. Im Hinterland Wüste, irgendwie fühlte ich mich in eine andere Zeit versetzt, das alles bei ca. 30°Cel. schon irgendwie cool.

Die Einheimischen nennen Walvis Bay eine Ghost Town. Es hat halt seinen eigenen Charme, jedenfalls habe ich mich wohlgefühlt, obwohl es heißt, dass es hier nicht ganz ungefährlich sein soll habe ich einige Besorgungen gemacht, wie Geld getauscht, eine Namibia-Zeitung (auf Deutsch) und natürlich mein geliebtes Biltong zum Naschen gekauft. Ich glaube Will, obwohl ich dabei war, hat sich nicht so wohl gefühlt und den Vorschlag gemacht, doch in den Seamans Club, wo auch andere von unserem Schiff waren, zu gehen. Na gut… dann habe ich eben da ein paar Bier getrunken, während Will sich wieder an seiner Brause erfreut hat.

Gegen 18.30h sind wir wieder zum Schiff geschlendert und haben uns für morgen 09.00h, beim Hafen Agenten, der unser Schiff betreut, ein Taxi bestellt, Ziel ist Schwachkopfmund  (Swakopmund), vielleicht bleiben wir über Nacht?

 

 

 

 

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