10. Tag 2.0 – 12.12.2018
Anschluss – –
ECHT TOLL, also nüchtern ausgedrückt, das könnte man sich mal, verbunden mit einem schönen Wochenende gönnen. Punkt…
Gegen 13.00h machten sich ein kleines Hungerchen und der Appetit auf ein spanisches Cerveca breit, zu meiner Belustigung verkündet mein Mobil Phone, ich hätte heute schon 10.000 Schritte gemacht, mit anderen Worten, das reicht. Ich hab mich weggeschmissen vor Lachen, sollte ich jetzt stehen bleiben und mir eine Sänfte bestellen? Außerdem konnte ich mir diese riesen Summe an Schritten gar nicht vorstellen, das Ding spinnt. Und so stand der Entschluss fest, ich lauf jetzt noch mal so viel, wenn nicht mehr… und bleibe morgen ganz endspannt mit den Füßen hoch in meiner Kammer, wir sind ja eh auf See. Nix Fitnessraum…
Will war mit meinem Vorschlag, den immer mehr nachrückenden Kunstinteressierten Menschenmassen zu entfliehen, einverstanden und so zogen wir per Pedes in die fantastische Altstadt. Mittlerweile hatte sich zwar nicht der Himmel von der Wolkendecke befreit, aber die Temperaturen sind auf gute 15°Cel. gestiegen. Es hatte etwas Frühlinghaftes, was auch die Laune beseelt. Mädels mit modischen Röcken und die Herren in Hemd oder Sakko zum Mittagstisch unterwegs. Was Will und mir aufgefallen ist, dass die Frauen hier zu Lande ihr Parfüm sehr dick auftragen, überall wo man steht weht einem, von einer Frau oder Mädchen eine fette, meist süßliche Wolke, um die Nase. Also was die überall üppigen Pflanzen und schönen angelegten kleinen Gärten der Stadt im Winter nicht schaffen, machen die Dunstwolken der Weiblichkeit hier gut wett.
Natürlich haben wir uns dann an den Köstlichkeiten der baskisch- spanischen Küche gütlich getan, ich will nicht ins Detail gehen aber der Schinken, der hier nach wie vor von Hand geschnitten wird, ist immer wieder ein Hochgenuss.
In den kleinen Gassen der Altstadt, habe ich einen Hutmacher gefunden, der die Baskenmützen noch von Hand macht, eine kleine uralte Manufaktur so zu sagen. Da konnte ich natürlich nicht vorüber gehen und habe mir eine extra Schöne anpassen lassen, eine nicht ganz so klassische, aber durchaus traditionelle mit einem kleinen Schirmchen daran. So kann man sie, je nachdem wie man sie zieht, als Basken, Skipper oder Baker Boy Mütze tragen. Schon cool. (Fotos folgen… vielleicht… eventuell) — Ich hab Spaßß inne Backen…
So gegen 18.30h dachten wir über ein Taxi nach, da wir laut Ansage vom Kapitän um 20/100 an Bord zum Auslaufen anwesend sein sollten. Macht ja auch Sinn. Schon beim Einsteigen kam mir der Taxifahrer etwas merkwürdig vor, nein, wie soll ich sagen, er war durch aus ein Eingeborener Bilbao Basken Spanier, aber irgendetwas an ihn war komisch, wie er mich so ansah, als ich ihm in Englisch, Spanisch, Französisch, Deutsch erklärte das wir in den Containerhafen wollten. Ho Ho Holla. Wir sind im Taxi gesessen und er ist ausgestiegen, dass fand ich befremdlich. Er hat dann doch wohl nur mit einem Kollegen gesprochen und kam wieder zurück, Gott sei Dank. Aber dann ging die Odyssee erst richtig los. Entweder kannte er seine Stadt nicht oder er war noch nie in seinem Leben im Containerhafen. Den Hafen hatten wir dann zum Glück nach gut 40 Min. gefunden, aber auf dem wirklich sehr großen Hafengelände hat er sich dann gnadenlos verfahren. Um 10 min. vor 20.00h wurde Will schon nervös und der wilde Baske ist mit 110 Sachen wie ein Irrer durch den Hafen gebrettert und hat nicht den Kai geschweige dann das Schiff gefunden. Will saß vorne und hatte Schweißperlen auf der Stirn und habe mich hinten vor Lachen weggeschmissen. Morgen habe ich Bauchweh. In einer Millisekunde habe ich dann aus der Ferne unser Schiff erkannt, Will hatte bestätigt und der Fahrer musste dann zum achten oder neunten Mal wenden, wir sind dann unter lautem Lachen, noch rechtzeitig die Gangway hoch. Der kleine Wachhabende Kadett fragte uns ob alles okay sei und ob es uns gut geht. Ich glaube, er hätte den Tag gerne mit uns verbracht. Der Kapitän hat sich über seinen Kaffee gefreut und wir hatten einen wirklich schönen Tag der extra Klasse.
Da ich den ganzen Tag an alles dachte nur nicht ans Internetz und wir so kurz vor knapp wieder an Bord waren, ist mir dann die Zeit mit dem Tagesbericht knapp geworden, darum alles in zwei Teilen.
Mittlerweile ist es auch schon wieder 23.30h und wir sind auf See, ich merke es deutlich, denn ich kann jetzt nur noch mit einer Hand schreiben, mit der anderen muss ich das Bier festhalten.
Euch allen ein AHOI und Hasta la Vista

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