1. Tag an Bord 26.12.2018 32° Cel. 2. Weihnachtsfeiertag kein Wind , keine Welle

11/100

Eine beindruckende Ruhe liegt über dem Schiff, das Meer ist wie ein glatt gebügelter Samtteppich um uns herum, wir haben die Doldrums erreicht, ein Seegebiet über und unter dem Äquator in dem sich die Winde angeblich gegeneinander aufheben. Schon in den alten Tagen der Segelnden- Seefahrt war diese Gegend nicht sehr beliebt. Ein schweres und anstrengendes Gebiet für alle Segler, da es manchmal Tage dauern kann bis sich mal eine Briese erhebt, was Zeit, Nerven, Proviant und Trinkwasser kostete.

So hatten wir nur die leichte Brise des eigenen Fahrtwindes im Haar bei einer Außentemperatur von gut 32°Cel. Es hatte etwas von dahin schweben, ein guter Moment um mit „The Very Best of Maria Callas“ im Ohr über den Ozean zu gleiten. Einfach nur wundervoll….

Am Nachmittag gab es „TOSCA“ mit Maria, und einem Glas Sekt auf dem Sonnendeck, ihr könnt Euch vielleicht denken, dass diese außergewöhnliche Atmosphäre ein Erlebnis der besonderen Art war und bei mir großen Eindruck hinterlassen hat. Ich war himmlisch beseelt und schwebte in den Wolken. Eine schöne Art, Weihnachten zu verbringen.

Später beim Dinner erzählte der zweite technische Offizier, er habe die ersten Delfine gesichtet, was mir bis her leider noch verwehrt geblieben ist. Aber es lässt hoffen, also Augen auf…

  1. Tag an Bord 27.12.2018 33°Cel. draußen die See wie Öl, kein Wind

8/100   Wäschetaaag…

Es hat des Nachts etwas geregnet, aber leider viel zu wenig um das Schiff von dem Sahara-Staubmantel zu befreien, jetzt schmiert es erst recht auf dem Deck und unter den Sohlen. Doch bei der Wärme hatte sich das Problem innerhalb von zwei Stunden wieder erledigt.

15/100

Auf zur Besichtigung des Maschinenraumes, ein junger Maschinist hat uns zur Begrüßung erst einmal eine Packung Ohrstöpsel in die Hand gedrückt und sich dafür entschuldigt das er unten neben den Maschinen seine Erklärungen etwas lauter, quasi schreien muss, damit wir ihn verstehen.

Dann ging es durch den Maschinensteuerungs-und Kontrollraum, die Werkstatt, das Zubehör und Ersatzteillager, Lüftungsanlagenraum, an den Tankfiltern, Wasserfiltern, Seewasser-Auf bereiter, Kraftstofffiltern, Kraftstoffreinigungszentrifugen, Kompressoren, über diverse Treppen und Leitern immer tiefer, und dabei immer lauter, vorbei an der Schiffssteuerungsanlage, welche gigantisch groß ist, aber hier unten ist eh alles gigantisch groß, zum Herzstück, der 12 Meter hohen Maschinenhalle, in der auf ca. 2 Meter Höhe das Herzstück, die Maschine thront und dröhnt. Fantastisch, was für ein gewaltiges Gerät, mit Kolben, die ein ausgewachsener Mann gerade so umarmen kann, so dass sich seine Finger wieder berühren. Natürlich konnte man die Kolben so nicht sehen, aber unweit stand ein Ersatz an der Wand befestigt, was für Dimensionen…  Wenn man neben der Maschine steht, spürt man die gewaltige Kraft, die das Schiff von 200 Metern und mit 34.800,00 Tonnen Ladung  antreibt, in den Beinen und dem Bauch beben. Allein die Welle die den Schiffspropeller antreibt hat 70cm Durchmesser, einfach nur WHOW…

Da unten herrschen in fast allen Räumen 43° bis 45°Cel. egal in welcher Region der Erde der schwimmende Kollos sich befindet. Auf alle Fälle ein gut geheizter Arbeitsplatz, jedoch ohne Sonne oder Seeblick, etwas dunkel eben auch. Es gab unterwegs reichlich Funktionserklärungen und alle unsere Fragen wurden sehr ausführlich beantwortet, mir lief dabei der Schweiß die Kimme runter, schon beim Zuschauen wie die Jungs die Leiten, Treppen und Stiegen rauf und runter huschten um diverse Arbeiten oder nötige Tests durchzuführen, war mir heiß und ich wieder einmal sehr beeindruckt.

Im Gegensatz zu den Mechanikern konnte ich mich nach einer guten Stunde in der Maschinenraumsauna mit einem kühlen Bier auf das, mit 32° schon fast kühle Sonnendeck setzten, nachdem ich mir eine kalte Dusche gegönnt hatte.

Alles in Allem, Technik die begeistert…

 

 

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