- Tag an Bord 13°Cel. Sturm und Welle ziehen auf
9/100
Allmählich wird es doch zur Lachnummer, jetzt sind wir an erster Position, um in den Hafen zu kommen und der Pilot sollte zu 8/30 an Bord kommen, da kommt um 8/100 der Funkspruch das es zu windig ist und wir weiter warten müssen. Es werden Windstärken von 80KMH erwartet und das ist definitiv zu stark um mit so einem großen Schiff in den kleinen Hafen zu kommen. Das traut sich kein Pilot zu.
Wir warten und sind gespannt….
11/100
Wir warten nicht mehr und sind auch nicht mehr gespannt…
Es zog ein wirklich heftiger Wind auf und damit auch eine hohe Welle, so dass ich ganz klar davon ausging das bei der Dünung kein Pilot mehr an Bord kommen und uns in den Hafen bringen würde. Dazu kam ein wirklich heftiger Regen, der die Sicht erheblich einschränkte.
Doch es geschehen noch Zeichen und Wunder.
Beim Mittagessen erzählt uns Janusz, der Pilot kommt gleich und es geht tatsächlich in den Hafen. Wie Thomas immer sagt: „Unfassbar“ Doch… ja….!!!
12/100
Unter heftiger Welle rollen wir in die Hafeneinfahrt ein, zirkulieren die 90° Wende, für mich einfach nur beindruckend und siehe da, wie gewollt hinter Mole ruhige See und ab in die Box, Ha Ha Box, nur noch bei Starkwind durch die Brücke, mit je 5 Metern Abstand an Back- und Steuerbord, dann eine kleine Wende im knappen Hafenbecken, mit einem Schiff von 200 Metern, dann in die Box(Anleger), wie gesagt, 200 Meter Schiff. Ich kann nach der Aktion nur sagen: „Hut ab!“ was alles möglich ist, wenn man es kann, ich bin wirklich beeindruckt.
Dann die Gangway runter, Passkontrolle, Zoll, Hafenbehörde an Bord- und dann endlich Will und ich VON BORD um unseren, seit vier Tagen verschobenen Landgang, vor der Äquatorüberquerung anzutreten und noch mal die Taschen und den Magen mit portugiesischen Spezialitäten voll zu hauen bevor wir in Afrika sind und es keinen Portwein,- ich meinte Natta ( portogische kleine süße Pasteten) mehr gibt:-)
Wer von Euch Porto nicht kennt und vor hat hier mal her zu kommen, dem empfehle ich unbedingt, gute Wanderschuhe und stramme Waden, denn die gesamte Stadt ist, nicht nur an einem Hügel, sondern an einer Bergkette gebaut. Unten natürlich der Rio Douro, (Fluss zum Meer) aber alles was man hier sehen will und muss, befindet sich quasi in den Alpen, es ist in jeder Straße mit Höhenunterschieden von 10 bis 40 Metern zu rechnen. Also dicke Waden, aber schon sehr beeindruckend, zumindest in der Altstadt und um die Kathedrale faszinieren die alten Bauten, die überwiegend mit bunten Fliesen an der Fassade versehen und teils gut erhalten oder restauriert sind. Viele kleine Bäckereien, Fleischer und Weingeschäfte, im alten Stil, lassen schwärmen, aber irgendwie ist es hier auch etwas schmuddeliger als in Bilbao. Ja, es viel auf und hatte auch seinen eigenen Scharm, aber…
Was ich völlig faszinierend fand war, dass alle Portwein Hersteller der Region, den gesamten Hang gegenüber der Altstadt, also auf der anderen Seite des Rio Douro, wie eine eigene Kommune besetzt haben. Auch das ist eine gewachsene Struktur, die noch von den Engländern aus dem 1800 Jh. stammt, da sie den edlen Saft ja weltweit gehandelt haben. – Ich denke mal, das die britischen Suffköppe nicht soweit über die Berge laufen wollten. Ha, na ja…. Jedenfalls wenn man von den Bergen der Altstadt hinüber schaut, das wohl möglichst auch noch am Abend, ist es eine Augenweide für einen Gastronomen alle Portwein-Stammhäuser beleuchtet auf einen Hügel zu sehen.
Nach dem, wie gesagt Will`s und meine Waden dick genug waren, haben wir beschlossen es uns kulinarisch gut gehen zu lassen, also zurück in Hafennähe, da uns dort einige Restaurants empfohlen wurden und es nicht allzu weit, nach dem Essen, zum Schiff ist. Ich denke mal, wie man auf dem Bild sieht, haben wir fast, so zu sagen, gefastet. (Es war Schweine- lecker) Es gab dann noch von Raphael eine kleine selbstgebrannte Spezialität und dann ab zum Schiff.
Jaaaa, das Schiff war da, es war mittlere Weile 01.15h, aber ohne Gangway und dabei, abzulegen. Ansage vom Kapitän war doch: Wir legen morgen um 9/100 ab. Ich habe schon wieder angefangen mir den Bauch zu halten, weil Will die Augen aus dem Kopf hingen und er schwere Atmung bekam. Schon cool, wie der Abstand vom Schiff zum Kai immer größer wurde, wie im Film. Dann aus 15 Metern Höhe kam ein englisch gequirlter Ruf:“ Not Problem, we change the Place“! Ha Ha , jetzt war meine Hose fast voll vor Lachen und Will`s Hose vor Angst.
Die = change the Place= Aktion, hat dann ca. eine Stunde gedauert und einen kleinen Fußmarsch von gut 20 Minuten mit sich gebracht. Watt man nich allet für ein bisschen Spaß mitmacht. Köstlich…
Nun ist es 4/100 und ich schreibe euch diese Zeilen und hatte wieder einen unvergesslichen Tag, mit Sturm zum Frühstück, Sonne zum Mittag und Portwein zum Abend, einfach nur toll.
Morgen geht es dann zu einem etwas längeren Schlag auf See und ich muss mich körperlich, im Fitnessraum, auf den Sprung über den Äquator vorbereiten, ich habe gehört das soll wohl eine anstrengende Sache sein, vor allem wenn man das zum ersten Mal macht…
Darum wünsche ich Euch allen, eine schöne, warmherzige, ruhige, stressfreie und harmonische Weihnacht, seid mit ganzen Herzen dabei und macht gemeinsam aus dieser Welt, für uns, einen friedlichen Ort. Ich freue mich Euch alle zu kennen und melde mich dann von der südlichen Hälfte der Erde,
als dann, allen eine frohe Weihnacht Euer Mike
Na alter Seebär , nu seid ihr ja drin ? happy Shopping ?
Wünsche dir auch ein schönes Weihnachtsfest bleib gesund.Günter und die ganze Familie